Warum wir in Zeiten der Digitalisierung mehr Führung brauchen

Wir leben in einer Welt in der Veränderungen, sowohl alltägliche als auch gravierende, immer unvorhersehbarer werden. In dieser Schnelllebigkeit verändern sich sicher geglaubte Geschäftsmodelle, traditionelle Arten der Zusammenarbeit und individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter/innen. VUKA (Volantilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambivalenz) schafft signifikante Chancen und Risiken und fordert eine entsprechende Agilität, denn wer weiß schon was morgen ist. Zusammenhänge werden komplexer und interdisziplinärer. Das traditionelle Silodenken bricht immer weiter auf. Das Treffen von Entscheidungen wird damit einhergehend eine wesentlich diffizilere Herausforderung. Eindeutigkeit wird zu Mehrdeutigkeit, nur noch wenige Fragen sind einfach zu beantworten, sei es die Universallösung für den richtigen Führungsstil oder aber eine Empfehlung für eine funktionierende Organisationskultur. Diese Umstände erfordern besonders, die Vision des Unternehmens im Auge zu behalten und die Unternehmensstrategie kontinuierlich und agil anzupassen.

Hardskills wie fachlichen Expertise oder interkulturelle – sowie methodische Kompetenzen sind auch in Zeiten agiler Führung unabdingbar. Zusätzlich werden für eine langfristig erfolgreiche, allgemein akzeptierte Führungskraft Softskills und zwischenmenschliche Fertigkeiten noch bedeutsamer als sie es bereits sind. Mitarbeiter/innen zu begeistern, zu überzeugen und somit zum selbstbestimmten zielgerichteten Arbeiten zu motivieren, rückt immer mehr in den Fokus. Dabei kommt es nicht darauf an im Command-and-Control Führungsstil, möglichst akkurat jeden Mitarbeiter und seine Arbeitsschritte zu kontrollieren. Vielmehr ist die Führungskraft von heute in ihrer Fähigkeit als Enabler und Berater gefragt, die eine Fehlerkultur zulässt und sich gemeinsam mit Mitarbeitern/innen auf Basis dieser Learnings weiterentwickelt.

Ein meiner Meinung nach sehr treffendes Sinnbild für agile Führung ist der von einer Gruppe von Workshop Teilnehmer/innen erarbeitete Begriff des Bergsteigers. Er ist fokussiert auf das gemeinsame Ziel, geht als der Erste am Seil voran, ermöglicht Freiheiten auf dem Weg zum Gipfel und lässt auch bei Unwegsamkeiten niemanden auf der Strecke.

Quelle: Francesca Eger / Fachkräfterekrutieren.de