Gesunde Belegschaften als zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen:
Unternehmen können den Krankenstand in der Belegschaft durch gezielte Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung positiv beeinflussen – und sind damit im Vorteil gegenüber Wettbewerbern, die darauf verzichten. Zudem profitiert die Arbeitgeberattraktivität für die Fachkräftegewinnung.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtiger, denn je für Unternehmen, die Gesundheit der Belegschaft im Blick zu halten. Nicht nur, weil jeder Krankheitstag für den Betrieb einen Verlust bedeutet. Maßnahmen der Gesundheitsförderung erhöhen auch die Motivation der Mitarbeitenden und ihre Bindung an den Betrieb – und sind ein großer Pluspunkt bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter.
Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hilft, das Thema systematisch in Angriff zu nehmen. Es umfasst zahlreiche Aspekte, angefangen beim Arbeits- und Gesundheitsschutz – also etwa der Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten – bis hin zur betrieblichen Gesundheitsförderung, beispielsweise Verhaltens- und Verhältnisprävention.
Ein bewährtes Instrument zur gesundheitlichen Prävention sind „Gesundheitstage“: Dabei soll ein kompaktes Programm die Mitarbeitenden über gesundheitliche Themen informieren und ein Bewusstsein für gesundheitsorientiertes Verhalten im Alltag schaffen. Damit das Konzept funktioniert, sollten zunächst die Bedürfnisse der Belegschaft ermittelt und auch Vorschläge gesammelt werden – am besten über anonyme Mitarbeiterbefragungen. Bietet das Unternehmen medizinische Untersuchungen zum Zweck des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an, können unter Wahrung des Datenschutzes auch diese Informationen einfließen.
Häufig sind den Mitarbeitenden Informationen und Vorsorgeuntersuchungen zu Muskel- und Skeletterkrankungen sehr wichtig. Dann sollten Untersuchungen der Wirbel- und Halswirbelsäule auf der Agenda des Gesundheitstages stehen. Auch ein Parcours zum Üben des richtigen Hebens und Tragens schwerer Gegenstände oder Multi-Tasking-Übungen, bei der tägliche Arbeits- und Stresssituationen simuliert werden, sind beliebte Programmpunkte. Nicht zuletzt bieten sich Vorsorgeuntersuchungen wie Herz-Kreislauf-, Blut- und Knochenmarkdichteuntersuchungen an.
Da sich erfahrungsgemäß vor allem bereits gesundheitsbewusste Mitarbeitende für die Angebote begeistern, sind zusätzliche Motivationsinstrumente wie beispielsweise Preisausschreiben sinnvoll.
Wenn schwer erkrankte Mitarbeitende vom Unternehmen Unterstützung erfahren, ist das für die gesamte Belegschaft ein positives Signal wertschätzender Unternehmenskultur. Ein wichtiger Baustein dafür ist das Angebot einer betrieblichen Krankenversicherung. Der Vorteil: Da es sich um eine Gruppenversicherung handelt, werden alle Mitarbeitenden versichert – ohne eine Gesundheitsprüfung jedes Einzelnen. So kommen auch ältere Mitarbeitende und solche mit Vorerkrankungen in den Genuss des Schutzes. Im Leistungsfall läuft die Abwicklung unbürokratisch über die private Versicherungsgesellschaft. Erfahrungen zeigen, dass das Angebot die Arbeitszufriedenheit und die Verbundenheit zum Unternehmen, Fehlzeitenquoten und Dauer der Betriebszugehörigkeit sehr positiv beeinflusst.
Nutzen Sie die Möglichkeiten einer steuerbefreiten Förderung der Mitarbeitergesundheit? Seit 2008 können Arbeitgeber zusätzlich zum Arbeitslohn jährlich bis zu 600 Euro pro Mitarbeitenden steuerfrei in „Leistungen zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit“ investieren. Dazu zählen neben zertifizierten Präventionskursen und – unter bestimmten Voraussetzungen – auch nicht zertifizierten Angeboten des Unternehmens auch bestimmte andere gesundheitsförderliche Maßnahmen. Ausgeschlossen sind jedoch beispielsweise Mitgliedsbeiträge in Sportvereinen, Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen.
Unternehmen können also interne Maßnahmen konzipieren oder den Mitarbeitenden anbieten, die Kosten für förderbare externe Angebote zu übernehmen. Optimal ist, wenn die Angestellten sich individuell zwischen diesen Optionen entscheiden kann. Zum betriebsinternen Angebot können etwa ein Fitnessraum oder Trainingsstunden mit einem externen Personal Trainer gehören.
Infos dazu gibt es auch auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums.
Qualifizierungen machen fit für das Thema
Sie möchten das Thema in Ihrem Unternehmen systematisch in Angriff nehmen? Dann kann es sich lohnen, Mitarbeitende, die organisatorischen Aufgaben des betrieblichen Gesundheitsmanagements übernehmen und/oder ein BGM aufbauen sollen, entsprechend zu qualifizieren.
Zwei IHK-Zertifikatslehrgänge bieten sich an:
Fachfrau/-mann für Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)
In insgesamt 61 Lehrgangsstunden lernen die Teilnehmenden, den Wettbewerbsfaktor Gesundheit in allen Facetten zu verstehen und systematisch zu entwickeln.
Hierauf aufbauend unterstützt der Zertifikatslehrgang
Betrieblicher Gesundheitsmanager (IHK)
Unternehmen auf dem Weg, Gesundheit als Wettbewerbsfaktor zu erkennen, in allen Facetten zu verstehen und systematisch zu entwickeln.
Mehr unter Betriebliche Gesundheitsförderung ist Fachkräftesicherung (dihk.de)
Rat und Hilfe vor Ort
Im Rahmen der Initiative Familienbewusste Personalpolitik der Metropolregion Nürnberg gibt es eine Arbeitsgruppe Gesundheit. In der Arbeitsgruppe Gesundheit treffen sich Personalverantwortliche, betriebliche GesundheitsmangagerInnen, Personalvertretungen und Netzwerkpartner.
Der engagierte Kreis setzt sich mit Fragen des betrieblichen Gesundheitsmanagements auseinander. Neben dem Austausch untereinander gibt es Impulsvorträge und Diskussionsrunden. Themen, die behandelt werden, sind beispielsweise die steuerliche Behandlung von Gesundheitsangeboten, Angebote der Krankenkassen, Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen, digitale Angebote im BGM u.v.m.
Erfahren Sie mehr auf der Website der Initiative familienbewusste Personalpolitik.