WiM 02/2023   Special Personal

Eine oft zitierte Weisheit besagt, dass nichts beständiger als der Wandel sei. Auch die moderne Arbeitswelt befindet sich in vielerlei Hinsicht in einem anhaltenden Wandel: Themen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Fachkräftemangel, Migration, Klimakrise, alternde Gesellschaft, Gesundheitsförderung und Diversität sind einige Facetten dieser Veränderungsprozesse. Das hat auch Auswirkungen auf die Personalpolitik von Unternehmen und Verwaltungen sowie deren Beschäftigte. Um sie mit den Entwicklungen nicht alleine zu lassen und um Wege aufzuzeigen, wie man damit umgehen kann, wurde bereits 2002 die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) ins Leben gerufen. Sie wird von Bund, Ländern, Sozialversicherungsträgern, Gewerkschaften, Stiftungen und Arbeitgebern sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) getragen und vom Bundesarbeitsministerium gefördert. 

Mit den „INQA-Checks“ können Unternehmen selbst ermitteln, wo Handlungsbedarf besteht und welche Potenziale es gibt, z. B. in den Bereichen Mitarbeitergesundheit oder Personalführung. Mit Checklisten und Fragebögen können Stärken und Schwächen analysiert werden. Hilfreiche Instrumente und Maßnahmen zur Optimierung werden so aufgezeigt.

Mit dem Programm „INQA-Coaching“, das im kommenden Sommer starten soll, werden Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten unterstützt. Es soll der Unternehmensführung und den Beschäftigten gemeinsame Lern- und Entwicklungsprozesse ermöglichen, um den digitalen Wandel zu gestalten. Hierzu erhalten interessierte Unternehmen Zuschüsse für ein Coaching von maximal zwölf Beratungstagen. Bis zu 80 Prozent der Beratungskosten können für die Betriebe übernommen werden. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundesarbeitsministeriums. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken wird als INQA-Beratungsstelle zentrale Anlaufstelle in der Region sein. Interessierte Unternehmen werden zum Programm beraten sowie administrativ begleitet. Das Coaching selbst wird durch speziell für das Programm zugelassene Prozessberaterinnen und -berater durchgeführt. Damit löst dieses Förderprogramm das erfolgreiche Vorgängerprogramm „unternehmensWert:Mensch“ ab, welches ebenfalls durch die IHK Nürnberg für Mittelfranken begleitet wurde.

Das dritte Paket der Initiative ist der „INQA-Prozess Kulturwandel“. Das umfassende Programm wird ebenfalls vom Bundesarbeitsministerium gefördert und von der in Hannover ansässigen Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH umgesetzt. Der INQA-Prozess unterstützt Unternehmen und Verwaltungen nach eigenen Angaben dabei, eine zukunftsfähige Arbeitskultur zu schaffen. Dabei werden innerhalb eines etwa zweijährigen Prozesses passende Maßnahmen mithilfe einer externen Prozessbegleitung umgesetzt, nach deren erfolgreichem Abschluss die Organisation mit dem Prädikat „Zukunftsfähige Arbeitskultur“ ausgezeichnet wird.

Im kommenden September veranstaltet INQA wieder die Aktionswochen „Menschen in Arbeit – Fachkräfte in den Regionen“. Dabei können u. a. Unternehmen zeigen, wie sie sich mit Veranstaltungen, Angeboten und Aktionen für die Fachkräftesicherung und für gute Arbeitsbedingungen in ihrer Region einsetzen.  

 

www.inqa.de