Bei der Rekrutierung im Ausland ist es wichtig, einige Fakten zum Zielland zu kennen. Hier haben wir Ihnen fünf Fakten zur Rekrutierung im Iran zusammengestellt.
1. Bildung
Der Iran verfügt über starke Forschungsleistungen und eine bestens ausgebildete junge Generation. Sie ist hungrig nach Wissen und nach Kontakten in die Welt. An den iranischen Universitäten herrscht Aufbruchstimmung, Internationalisierung gilt als wichtiges Ziel. Die iranische Bevölkerung ist vergleichsweise jung, rund 23,7% sind zwischen 0 und 14 Jahre, 70,9% zwischen 15 und 64 Jahren und rund 5,4% 65 Jahre und älter. Im Jahr 2016 waren in Iran 4.348.383 Studierende an den Hochschulen eingeschrieben. 63,6 Prozent der Frauen und 68,2 Prozent der Männer nehmen am tertiären Bildungssystem teil.
2. Deutschkenntnisse
Deutschlernen hat im Iran eine lange Tradition. Frühere wirtschaftliche Beziehungen führten dazu, dass das Angebot an Deutschkursen im Iran bereits seit Jahren sehr groß ist. Während Deutsch an wenigen Schulen angeboten wird, nimmt das außerschulische Angebot an Deutschkursen stetig zu. Das Deutsche Sprachinstitut Teheran (DSIT, administriert vom Goethe Institut) hat lange Wartelisten und die Sprachabteilung gehört zu den größten weltweit. Das DSIT schätzt die Zahl der Deutschlerner im Iran insgesamt auf ca. 19.000 Personen (DAAD-Bildungssystemanalyse 2016).
3. Anerkennung von Abschlüssen
Im Rahmen des Projektes ProRecognition wurde bei der AHK Iran eine spezielle Beratungsstelle eingerichtet, die interessierten Iranerinnen und Iranern eine Beratung zur Anerkennung ihres Abschlusses in Deutschland anbietet. Derzeit ist Iran Spitzenreiter bei den Beratungen, die Anfragen für die Beratungsdienstleistungen von ProRecognition liegen bei ungefähr 600 Personen pro Quartal.
4. Visum
Die Wartezeiten der Deutschen Botschaft in Teheran für ein nationales Visum (Blaue Karte EU, Arbeitsvisum, Jobsuchevisum) liegen momentan bei über 12 Monaten. Seit Februar 2019 gilt jedoch: Wenn ein gültiger Arbeitsvertrag vorgewiesen werden kann, kann ein vorgezogener Termin beantragt werden. Die AHK Iran bietet einen Visa-Service an, der Antragsteller bei der Beantragung eines deutschen Visums unterstützt
5. Rekrutierung
Ausländische Vermittler erhalten keine Lizenz für die internationale Arbeitsvermittlung, allein iranische Vermittlungsfirmen sind befugt, Iraner für das Ausland zu rekrutieren. Sollte ein deutscher Vermittler iranische Fachkräfte rekrutieren wollen, muss er mit einem iranischen Partner arbeiten, der über diese Lizenz verfügt. Die Beantragung einer solchen Lizenz kann bis zu 12 Monaten dauern. Im Iran ist es üblich, dass Bewerber die Vermittler entlohnen.
An dieser Stelle stellen wir Ihnen jeden Monat Wissenswertes rund um das Thema Internationale Fachkräfte vor. Wenn Sie Fragen zum Thema haben, wenden Sie sich an Ihren IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte
Vielen Dank an die Kollegen der AHK Iran, die uns bei der Zusammenstellung der Informationen unsterstützt haben.