Die richtige Unternehmenskultur für erfolgreiche Innovation

Offener Widerspruch, permanentes Hinterfragen von bestehenden Geschäfts- und Erfolgsmodellen und Querdenken sind Grundvoraussetzung für erfolgreiche Innovation im Unternehmen. Doch was sich so einfach schreibt, ist in der Praxis oft schwierig umzusetzen und kostet Energie. Denn wer hat schon gerne Querulanten oder Besserwisser in den eigenen Reihen, wenn doch alles so schön harmonisch sein könnte?

ABER: Es ist eine Frage der Alternative. Und glaubt man der Studie zum Thema „Corporate Longevity“ (Innosight), so ist eben genau diese starke Fokussierung auf Innovation alternativlos. Die Studie beschreibt, wie die durchschnittliche Lebenserwartung von Unternehmen im Standard & Poors Index über die vergangenen Jahrzehnte massiv gesunken ist. Von 33 Jahren im Jahr 1965 auf 20 Jahre in 1990. Die Prognose für 2026 liegt bei nur noch 14 Jahren. Dieser drastische Rückgang zeigt den immensen Druck auf den Unternehmen, sich ständig neu zu erfinden. Denn häufig konzentrieren sich Unternehmen zu sehr auf ihre bisherigen Geschäftsfelder und optimieren bestehende Prozesse und Strukturen. Dies führt dazu, dass sie in einem neuen Wettbewerbsumfeld an Relevanz verlieren. Innovation muss daher eine zentrale Säule für die Weiterentwicklung eines Unternehmens sein und DIE Methode, um die eigene Relevanz und nachhaltige Profitabilität zu sichern.

Es stellt sich die Frage: Lässt Ihre Unternehmenskultur „Querdenker“ zu? Und was zeichnet Unternehmen mit einer funktionierenden Innovationskultur aus?

  1. Hinterfragen Sie das „Business as usual“. Das bedeutet, bestehende Prozesse und Geschäftsmodelle in Frage zu stellen und Mut zu haben zur „schöpferischen Selbstzerstörung“[1], so die Worte des österreichisch-amerikanischen Ökonomen Joseph Schumpeters. Nur Unternehmen, die sich fortwährend in Frage stellen, bleiben stabil. Stellen Sie Fragen, wie „Wie können wir auf die neuen Anforderungen an Geschwindigkeit und Umsetzungsstärke reagieren?“ „Wie schnell können Produkte und Services an neue Anforderungen angepasst werden?“ „Verstehen unsere Mitarbeiter und Führungskräfte die Chancen und Risiken und möglichen Veränderungen, die auf das Unternehmen zukommen?“ „Haben wird den Mut, das eigene Kerngeschäft auch zu kannibalisieren?“
  2. Fällen Sie schnelle Entscheidungen! In der heutigen Zeit ist eine hohe Entscheidungsstärke ein zentraler Erfolgsfaktor geworden. Agile Unternehmen entwickeln Wertbeiträge kontinuierlich weiter, testen ihre Produkte in Gruppen von Testpersonen oder direkt am Kunden, auch wenn die Produkte vielleicht noch nicht zu 100 Prozent perfekt sind. Und nutzen Sie Daten, um Entscheidungen besser treffen zu können. Auch traditionelle Unternehmen können diese Grundsätze für sich übernehmen und werden davon profitieren.
  3. Rücken Sie den Kunden in den Mittelpunkt. Kunden geben heute unmittelbar Feedback, zum Bespiel über Social Media-Kanäle, und geben die Geschwindigkeit vor, die heute gefordert wird. In vielen Fällen sind die Kunden bereits digitaler als die Unternehmen. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen von ihren Kunden lernen und sie als Feedback-Kanal nutzen. Unternehmen müssen eine datenbasierte Sichtweise auf jeden Kunden entwickeln (customer journey) und jeden einzelnen Kundenkontakt verbessern (customer experience).

Diese Grundsätze helfen dabei, einen fruchtbaren Nährboden für Innovation und ein Umfeld zu schaffen, in dem Querdenker sich wohlfühlen und im Unternehmen auch in ihrer vielleicht exotischen Rolle „ankommen“.

Zum Abschluss:

Unser Tipp für die Führungskräfte: Schaffen Sie einen Rahmen für Kreativität und Austausch und stärken Sie das Gefühl von Zusammenhalt und Identität durch gute Teamführung!

Unser Tipp in punkto Unternehmenskultur: Haben Sie Mut zu Veränderung und Risikofreude und schaffen Sie ein Umfeld, in dem Ihre Querdenker aufblühen können!

Quelle: Christiane Kuntz-Mayr / nextexitfuture