Weniger Fachkäfte, weniger Wertschöpfung
2018 fehlen der bayerischen Wirtschaft über alle Branchen hinweg rund 260.000 Fachkräfte. Bis zum Jahr 2030 steigt der Engpass auf 542.000 Personen an. 4,8 % der Fachkräftenachfrage der bayerischen Unternehmen kann dadurch schon heute nicht gedeckt werden. Bis 2030 steigt diese Zahl auf 11,5 % an. In absoluten Zahlen tritt der Fachkräftemangel am stärksten bei den Anforderungsniveaus „Fachkraft“ (v. a. berufliche Ausbildung) und „Spezialist“ (z.B. Meister, Fachkräfte mit Weiterbildung oder Bachelor) auf. In diesem Segment steigt der Mangel von 198.000 (2018) auf 426.000 (2030). Beim Anforderungsniveau „Experte“ (v.a. Akademiker) steigt der Fachkräftemangel von 63.000 (2018) auf 116.000 (2030). Besonders stark betroffen sind schon heute die Branchen „beratende und wirtschaftsnahe Dienstleistungen“ sowie „personenbezogene Dienstleistungen“. Bis 2030 wird auch das Gesundheits- und Sozialwesen zu den am stärksten betroffenen Branchen gehören. Für Bayern bedeutet dies im Zeitraum 2018 bis 2030 Wertschöpfungsverluste von insgesamt 325 Mrd. €.
Allein im Jahr 2018 summieren sich die Wertschöpfungsverluste in Folge des Fachkräftemangels über alle Branchen hinweg auf 22,9 Milliarden Euro. Für das Jahr 2030 werden Ausfälle in Höhe von 50,8 Milliarden Euro prognostiziert. Kumuliert ergeben sich von 2018 bis 2030 über alle Jahre hinweg Wertschöpfungsverluste von 325 Milliarden Euro. Der größte Teil der Verluste entsteht in den beratenden und wirtschaftsnahen sowie personenbezogenen Dienstleistungen, im Fahrzeugbau, bei den öffentlichen Dienstleistungen, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche.
Fachkraft: Für diese Tätigkeiten werden fundierte Fachkenntnisse und Fertigkeiten vorausgesetzt, die üblicherweise mit dem Abschluss einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung erreicht werden.
Spezialist: Diese Tätigkeiten sind mit zusätzlichen Spezialkenntnissen und –fähigkeiten verbunden, die häufig im Rahmen einer beruflichen Fort- oder Weiterbildung, etwa einer Meister- oder Technikerausbildung, oder eines Bachelor Abschlusses an einer (Fach) Hochschule vermittelt werden.
Experte: Hierunter fallen hoch komplexe Tätigkeiten (z.B. Entwicklung, Forschung, Diagnose) sowie Leitungs- und Führungsaufgaben. Meist setzt die Ausübung dieser Berufe eine mindestens vierjährige Hochschulausbildung (Master, Diplom, Staatsexamen, o. ä.) odereine entsprechende Berufserfahrung voraus.
Download Fachkräftereport 2018.
Quelle: IHK Fachkräftereport 2018 / Ergebnisse für Bayern